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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 463

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. ]2. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Entdeckungen rc. 463 §. 12. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Ent- deckungen in die Völkergeschichte. Von den östlichen Grenzlündern des südlichen Europa müssen wir uns, ehe wir wieder zu dem Mittelpunkte unserer Geschichte, nach Deutschland zurückkehren, noch erst zu dem äußersten Westen wenden, zu den Völkern der pyrenäischen Halbinsel. Deren Privaterziehung (wenn man es so nennen mag) war soeben vollendet und sie wur- den nun berufen zum Miteingreifen in die Entwicklung der europäischen Christenheit. Es war freilich ein trauriger und bald vollendeter Be- ruf, der ihnen zu Theil geworden ist, nämlich der, die wankende Macht des Papstthums und des gesammten Katholicismus mit ganzer Kraft, mit List und Gewalt zu stützen und ihm neue Siege zu verschaf- fen nicht bloß in Europa, sondern auch in den fernen Ländern neu entdeckter Welttheile. Denn obwohl jetzt ein neuer Zeitabschnitt sich vorbereitet, da ein mündig gewordenes Geschlecht dem Gängelbande der päpstlichen Priesterschaft sich entzieht und die, welche sich nach Wahrheit sehnen, die Wahrheit wirklich finden und bekennen können, so haben wir doch nirgend eine Zusage, daß das Papstreich lediglich durch die Verbreitung evangelischer Wahrheit gestürzt werden wird. Das sind ganz andere Mächte, die es stürzen sollen. Wider die Be- kenner der Wahrheit entwickelt es nach augenblicklichem Zurückweichen und trotz der bedeutenden Verringerung seines Gebiets eine desto grö- ßere Energie des Widerstandes und des Angriffs, und Spanien ist es, welches ihm zu diesem Zweck diesseits und jenseits des Oceans gleich anfangs und für lange Zeit seine geistigen Kräfte und seine Waffen leiht. Im ersten Augenblick, da wir uns jetzt von dem jammervollen Bild des untergehenden Griechen- und des aufsteigenden Türkenreichs nach der spanischen Halbinsel hinüber wenden, werden wir freilich mit Bewunderung und Freude erfüllt. Da sehen wir nämlich ein umge- kehrtes Schauspiel: die einst so mächtige arabische Herrschaft in Spa- nien geht zu Grunde, das letzte mohamedanische Königreich Gra- nada wird unterworfen und in großer Herrlichkeit breiten sich die einst von den Arabern bis in die äußersten Schlupfwinkel der nörd- lichen Gebirge verfolgten Christen, im Glanze tausendfacher Siege, als zwei oder drei mächtige Königreiche von den Pyrenäen bis zur Spitze von Gibraltar aus. Aber so wie man den Blick wendet und im Hin- tergründe der siegreichen Ehristcnschaaren die Scheiterhaufen flammen sieht, auf denen Juden und Saracene» und Ketzer zu Tausenden er- barmungslos verbrannt werden, wenn man in die finsteren Kerker der

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 465

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 12. Eintritt der spanischen Macht mit ihren Entdeckungen »c. 465 lich dem Mittlern und südlichen, war noch nie eine Kunde nach Europa gekommen. Da trieb zuerst seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts die Forschbegier, die Ruhmsucht, der Golddurst die kühnen Entdecker aus Portugals Häfen die west-afrikanische Küste hinab, bis sie (1471) die Bucht von Guinea und (I486) durch Diaz das Cap der guten Hoff- nung erreichten. Aber von Allem, was die Portugiesen in Afrika fanden, '' interessirte sie nichts als das Gold. Die elenden Haufen der nackten Wilden überließen sie auch ferner sich selber. Nur an den Küsten von Guinea und Mozambique legten sie später ihre Niederlassungen an und bauten daselbst ihre Städte mit Kirchen und Klöstern. Ihr eigentliches Ziel war aber ein anderes: das reiche Wunderland Ost- indien. Im Jahr 1498 erreichten sie es. Da trat ihnen eine viel- tausendjährige Cultur mit allem Schimmer des äußern Glanzes ent- gegen. Aber die Grundlagen dieser alten Heidenstaaten waren längst schon morsch geworden. Mohamedanische Waffen hatten die meisten indischen Radschas besiegt, und eine schwere religiöse und nationale Zerrüttung hatte um sich gefressen wie ein Krebs, und die innersten Säulen des uralten Domes indischer Herrlichkeit zerstört. Da kamen die Portugiesen. Nicht zogen sie mit Kriegsheeren in das Innere des Landes, aber die Küsten unterwarfen sie sich, die Häfen von Malabar, von Malacca, von Sumatra und Java öffneten sie sich, ihre Forts und Factoreien erhüben sich aus den Molukken, wie auf Ceylon und den Küsten von Ormus. Von Goa aus herrschten ihre kühnen und klugen Vicekönige über ein weites Jnselreich von den Sunda-Inseln und Ma- cao bis nach Socotara. Mit den Kriegsleuten zogen die Mönche aus, um die unterworfenen Heiden zu taufen, und neben den Regierungsge- bäuden und Handelsmagazinen erhoben sich die christlichen Kirchen und die Klöster der Franciscaner. Wie viele Thaten der Finsterniß aber auch bei dieser Ueberwältigung friedlicher Völker und dem Bekehrungs- zwang fanatischer Priester verübt sein mögen, so fallen doch die portu- giesischen Verschuldungen in Ostindien weit weg gegen das schreck- liche Nachtstück, welches die spanische Eroberung der amerikanischen Länder vor uns aufrollt. Am Ende des Jahres 1492 nahm der erste Entdecker, der hoch berühmte C o l u m b u s, die Insel Haytioderhispantola in Besitz und fand daselbst etwa eine Million Menschen, schwach und gutmüthig, die keinen Widerstand leisteten, von denen nichts zu besor- gen war. Und am Ende des Jahrs 1508 fand man keine 60,000 mehr übrig. Wo waren die 940,000 geblieben? Sie waren alle umgekom- men, verhungert, zermartert, aus den Aeckern, in den Bergwerken, bei den Bauten, in den Gefängnissen der Spanier oder an den eingeschlepp- ten Krankheiten zu Grunde gegangen. Als der waghalsige und uner- schütterliche Cortez mit 600 Spaniern und 10,000 Eingebornen, welche die drückende Oberherrschaft des eingedrungenen Aztekenstammes abschüt- teln wollten, das weite, wohl verwaltete mericanische Reich und die glänzende Hauptstadt Merico eroberte (1521), da bekamen die Folter- werkzeuge, die Henkerbeile und die Scheiterhaufen eine schreckliche Ar- beit. An einem einzigen Tage wurden 40,000 Mericaner niedergemacht, und an einem andern 400 Edle langsam verbrannt. Zwar diese ». Rohden, Leitfaden. 30

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 570

1859 - Lübeck : Rohden
570 xxv. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Rationalismus. reich gebracht und reichlich gedüngt hatte, erlebte Ludwig Xiv. nicht mehr. Aber der Regent und Vormund des minderjährigen Nachfol- gers, Herzog von Orleans (ff 1723), und darnach Ludwig Xv. selbst (ff 1774) haben redlich das Ihrige zum Gedeihen dieser höllischen Pflanzung beigetragen durch eine über alles Maß, über allen Glauben hinausgehende Schamlosigkeit des öffentlichen Lebens, durch eine Ruch- losigkeit und viehische Gemeinheit, die man außer bei ihren elenden Nachäffern wohl nur noch bei den niedrigsten Lüstlingen des zusammen- stürzenden alten Römerreichs gefunden hat. Diese Menschen hatten ganz Frankreich in ihr Luderleben mit hineingezogen und einen Pest- hauch über die Tausende von Familien ausgegoffen, deren blühende Schönheiten sie aus allen Provinzen herantreiben ließen, um sie zum augenblicklichen Sinnenkitzel zu mißbrauchen und sodann in lebenslange Schande hinabzustürzen. Die Thränen, die Verzweiflungsschreitz der gemordeten Unschuld, das teuflische Aufjauchzen befriedigter Fleisches- brunst, die Flüche und Lästerungen widerchriftlicher Spötter, welche Tag aus Tag ein aus den königlichen Palästen und aus den Schlössern der Großen ausstiegen — sie sind nicht wie ein Dampf, wie ein Nebel verzogen, sondern sie haben sich wie ein tiefes schwarzes Gewölk immer dichter und dichter über die Dächer und Häupter der Fürsten gesam- melt, bis dann endlich, endlich der Wetterstrahl des Gerichts aus den Wolken daherfuhr, und all das schuldbeladene Gelichter zermalmend traf und niederwarf. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Ratio- nal i s m u s. Wenn wir jetzt von dem mächtig aufstrebenden Westreich wieder nach unserm Vaterland hinüberblicken, so möchte wohl die Seele von Zorn und Schmerz erfüllt werden. Denn wo man auch hinsieht, heißt es Jcabod — die Herrlichkeit ist dahin. Das Volk, welches einst unter seinen herrlichen Kaisern Italien, Frankreich, Ungarn, Polen und Dänemark Gesetze vorschrieb, ist jetzt zu einer politischen Null gewor- den. Der hochmüthige Franzose, der durch den schmachvollen Rhein- bund alle westlicheren Fürsten und Kurfürsten Deutschlands unter sei- nen Gehorsam gebracht hatte, schaltete und waltete mit unverhehltem Hohne im Mittlern und südlichen Deutschland als Herr und Gebie- ter. Das ganze linke Rheinufer betrachtete Ludwig Xiv. schon als sein Eigenthum. Als er gegen Holland Krieg führen und doch Belgien nicht berühren wollte, machte er ohne weiteres Neuß zu seinem Waf- fenplatz, Jülich und Cleve erfüllten sich mit fraitzösischen Bataillonen, und die deutschen Reichsfürsten schwiegen dazu. Vielmehr, sie gaben selber ihre Zustimmung, zogen selber mit gegen Holland und strichen

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 585

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 6. Joseph Ii. und die völkerbeglückende Aufklärerei. 385 und Böhmen und Belgier über einen Kamm geschoren; da wurden auf gut türkisch die höchstgestellten Officiere und Beamten, Barone und Grafen mit den rohesten Vagabunden zusammen zum Straßenkeh- ren oder Schiffsziehen verurtheilt, da wurden die Leibeignen nicht bloß der Gewaltthätigkeit, sondern auch der schützenden Fürsorge ihrer Gutsherren entzogen, die Juden den Christen gleichgestellt, kurz die ganze bestehende Ordnung der Dinge umgeftürzt. Und nicht bloß die bürgerliche, sondern auch die kirchliche. Keine Klöster mehr, keine Jesuiten mehr, keine Inquisition, kein Gehorsam unter dem Papst. Vergebens reiste Pius Vi. selbst nach Wien, um durch seine persön- liche Erscheinung den radicalen Kaiser umzustimmen. Obgleich Jo- seph gegen das Ende seines Lebens viele seiner Verordnungen zu- rücknehmen mußte, so ward er doch nicht günstiger gegen die katho- lische Kirche gestimmt. Mit herzlicher Wehmuth steht man den edlen aber völlig bethörten Kaiser aus Gram über das Scheitern aller sei- ner Plane in's Grab sinken. Und wie viele andere katholische und protestantische Fürsten oder Mini- ster gruben sich durch gleiche Bethörung selbst ihr Grab und brachten den Staat in heillose Verwirrung. Die beiden südlichen Halbinseln, die italieni- schen Staaten, besonders Neapel unter Tanucci, Spanien unter Wall und S quillace, Portug al unter Carvalho, waren in dersel- den unheilvollen Bewegung. Alle Rechte, Lebensgewohnheiten, Beschäfti- gungen, Trachten der Unterthanen wurden mit rücksichtslosester Mmister- willkür umgestürzt. Mit Gewalt sollten die Leute durch Handel und Indu- strie reich werden, durch französische Weisheit und unvernünftige Freiheits- ideen aufgeklärt werden. Vergebens donnerte der Herr diesen verblendeten Umfturzmenschen durch das furchtbare Erdbeben 1755 und die Zer- störung des prachtvollen Lissabon ein warnendes Halt zu. Nach kur- zer Unterbrechung trieb der fieberhafte Wahn sie weiter und weiter auf dem betretenen Wege bis zum Untergang. Am Ende erreichte sie alle der Arm des göttlichen Strafgerichts. Tanucci ward ge- stürzt, Carvalho zum Tode verurtheilt (später jedoch begnadigt), Squillace durch einen Pöbelaufstand verjagt, Ar and a in den Ker- ker geworfen — aber mit ihrer Entfernung war das Unheil nicht wie- der gut gemacht. Erst die Erschütterungen, welche die französische Revolution auch in diesen Ländern hervorbrachte, offenbarte die Tiefe und den Umfang der sittlichen Verwüstung, welche sie über ihr Land gebracht. Und wenden wir uns von dem katholischen Süden zu dem äußersten protestantischen Norden, so finden wir da dasselbe jammer- volle Schauspiel. Auf dem schwedischen Königsthron saß ein fein-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 152

1859 - Lübeck : Rohden
152 Xii. §. 1. Die Einwohnerschaft Jerusalcm's ic. unter heidnischem Einfluß. und Wissenschaft. Eben so viel mußten aber auch die Orientalen opfern von ihrer weichlichen und dumpfen Hingebung tm materiellen Lebensgenuß. Aber es entstand dadurch doch wirklich eine neue Form geistiger Entwicklung, die wir mit dem Namen Hellenismus zu be- zeichnen pflegen, ein mit orientalischen Elementen geschwängertes Grie- chenthum, welches allen Theilen der zerfallenden Monarchie Alexan- der's gemeinsam war und ihnen den Stempel der Einheit und Zu- sammengehörigkeit trotz der Zerstückelung aufprägte. Deshalb stellt auch die Weissagung Dan. 7, 6 das Thier, welches das griechische Weltreich abbildet, noch immer als ein einiges Reich dar, obgleich es schon vier Köpfe hat und mit seinen vier Flügeln nach entgegengesetzten Richtungen strebt. Uebrigens hat doch nicht das ganze Reich Alerande'rs des Großen dieser Entwicklung folgen, auf dieser neuen Bahn sich fortbe- wegen können. Die Länder hinter dem Eufrat machten sich balv von dem neuen hellenisch-orientalischen Geistesleben der vorderen Küsten- länder los und kehrten wieder zu ihrem altorientalischen Wesen zurück, sei es zu der altpersischen Reiterwirthschaft (Parther) oder zu der neu- persischen Zoroasterlehre (Saffaniden). Der Eufrat wurde die Grenz- scheide des hellenistischen und des echt asiatischen Völkerlebens und ist es mehr als ein halbes Jahrtausend hindurch geblieben. Der Mittel- punkt, der Schwerpunkt des Weltreichs wird um einen bedeutenden Schritt weiter nach Westen gerückt. Der Grund und Boden der alt- orientalischen Pracht und Geistesblüthe entzieht sich allmälig unserm Auge und verschleiert sich wie mit einem schweren dichten Nebel. Die Sonne der Gerechtigkeit, welche aus Bethlehem hervorbricht, vermag kaum diesen Nebel zu durchbrechen. Auf kurze Zeit hat sie ihn über- wältigt. Aber schnell hat er sich wieder zusammengezogen und fester und umfassender als zuvor Alles überschleiert und verdeckt. Nur spar- same Strahlen des ewigen Lichtes vermögen noch in diese Finsterniß hineinzudringen ; der ganze volle Schein muß sich nach Westen wenden, und über weite Nebelstrecken, die auch im Westen sich erhoben haben, nach Norden hin, in die Herzen der evangelischen Christenheit, in die Herzen der gläubigen Gottesgemeinden hinein. Xii. Zsrael's Kampf und Sieg wider das feindliche Weltreich. Motto: Der Gottlosen Sccptcr wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten. §. I. Die Einwohnerschaft Jerusalem's und die zer- streuten Juden unter heidnischem Einfluß. Mitten in die gährende Bewegung der feindlich wider einander stürmenden Staaten des griechischen Weltreichs war das Volk Israel gestellt. Natürlich konnte es von den Kämpfen und Entwicklungen

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 228

1859 - Lübeck : Rohden
228 Xv. §.2. Innere Bereitung der Völker für die Aufnahme des Christenthums. von Lucretius in Rom gelernt, nicht bloß allen Zusammenhang zwischen der Gottheit und Menschheit zu leugnen, nicht bloß das Da- sein eines göttlichen Wesens überhaupt in Frage zu stellen, sondern auch die Unsterblichkeit der Seele, ja die Existenz der Seele überhaupt zu verneinen und die ganze reiche Gedankenwelt der Menschheit für Producte des thierischen Stoffes der Leiblichkeit zu erklären. Wir begegnen solchem Skeptiker in dem Landpfleger Pilatus, der von keiner Wahrheit mehr weiß. So gingen auch die Epikureer und Stoiker Philosophen (Apostg. 17, 18) ihren trostlosen Weg; die einen ihre irdische Glückseligkeit im Sinnengenuß suchend, die anderen durch ihre eigne sittliche Kraft die Trübsale des Lebens zu überwiw den vermeinend, beide ohne Gott, ohne Gebet, ohne Stütze, ohne Klarheit — aus Finsterniß in Finsterniß. Zwar der Herr hatte seine überschweng- liche Erbarmung auch an diesen Griechenvölkern nicht verleugnet. Mitten in ihre Nacht hinein hatte er, wie wir sahen, einen Propheten gestellt, der, obwohl selber nur von einem trüben Wiederschein des ewigen Lichtes angeleuchtet und von Wenigen verstanden, doch für diejenigen Seelen, die von tieferer Sehnsucht nach den ewigen Heilsgütern er- füllt waren, ein Wegweiser war von der Erde nach dem Himmel hin. Plato, von dem wir hier reden (vgl. S. 131 und 137), der größere Schüler des großen Sokrates, hatte insonderheit unter den Helleni- sten einen sehr zahlreichen Anhang gefunden. Alles, was sich noch von Resten alten Offenbarungsglaubens im Orient fand, Alles, was das Stu- dium der griechischen Uebersetzung des alten Testaments an neuen frucht- baren Ideen noch herzugebracht, lehnte sich an die fast christlichen Vor- ahnungen dieses großen Lehrers an. In Alexandrien, dem damaligen Mittelpunkt deö Hellenismus, hatte sich soeben der Keim jener groß- ßen Wahrheit von dem Kommen des Logos (des ewigen Wortes) an- gesetzt, als bereits der Logos selbst, das Wort, in seiner ganzen gött- lichen Herrlichkeit und Gnadenfülle auf Erden erschien, wie Johan- nes in den ersten achtzehn Versen seines Evangeliums darlegt. End- lich aber, vom Aufgang bis zum Niedergang hatte der Herr den elenden, an aller ihrer eignen Kraft - und Weisheit verzweifelnden Menschenherzen einzelne tröstliche Prophetenstimmen erweckt, welche den Anbruch einer neuen bessern Zeit, die Wiederkehr eines goldenen Weltalters, die Ankunft eines seligen Herrschers in nächster Nähe verkündigten. Woher diese halbverhüllten Weissagungen stammten, wie weit sie im Zusammenhang stehen mit den Aussprüchen der heili- gen Propheten des weithin zersprengten Judenvolks, ist schwer zu sa- gen. Aber das allenthalben bedrängte und geängstete Geschlecht

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 197

1859 - Lübeck : Rohden
Xiv. §. 2. Ausbreitung der Römerherrschaft bis Klein-Asien (190). 197 giösen Lebens drang schon das Verderben ein. Der geheime wollüstige Götzendienst, der bald darauf unter dem Namen der Bacchanalien in Rom unter den höchsten und angesehensten Familien, Männern und Frauen, entdeckt wurde, die Scheußlichkeiten und Laster, welche dabei zu Tage kamen, lieferten den traurigen Beweis dafür. Aber zur Ehre Rom's muß man hinzufügen, daß ein allgemeines Entsetzen entstand über solche Frevel und die allerstrengfte Bestrafung das Nebel bis auf die Wurzel auszurotten suchte, daß die schärfsten Gesetze gegeben und nachdrücklich gehandhabt wurden gegen allen Lurus, Ueppigkeit, Klei- derpracht, die mit so schweren sittlichen Gefahren zusammenhingen, und daß eine starke und angesehene Gegenpartei sich bildete, an ihrer Spitze der alte Cato, die es sich zur Aufgabe machte, alles unrömische, also auch alles griechische und orientalische (hellenistische) Wesen um jeden Preis aus Rom's Mauern fern zu halten. Aber wie wäre dies möglich gewesen. Durch ihre Schroffheit und ungestüme Heftigkeit, ja Ungerechtigkeit bewies eben diese Partei, daß es dem natürlichen Men- schen zwar möglich ist, sich durch eigne Willenskraft von irgend einem tiefern sittlichen Standpunkt auf einen höhern zu erheben, daß aber der höhere um kein Haarbreit sie der wahrhaftigen Gerechtigkeit des Himmelreichs näher gebracht hat, sondern in den meisten Fällen sie nur noch weiter davon entfernt. 8. 2. Ausbreitung der Römerherrschaft bis Klein- Asien (190). Ueberblicken wir die Zustände des zertheilten hellenistischen Welt- reichs in dem Augenblick, wo es sich vor Rom beugen und ihm die Herrschaft zugestehen mußte (also gleich nach dem Ende des zweiten panischen Krieges), so war es dieser. Noch bestanden von den vier Hörnern oder Reichen, welche aus Alexander's Gesammtreich er- wachsen waren, die zwei, welche die Schrift das Reich gegen Mitter- nacht und gegen Mittag nennt, das syrische (seleucidische) und das ägyptische (ptolemäische), in ungeschwächter Fülle neben einander. Ihre damaligen Kämpfe wider einander, die sich besonders um den Besitz Palästina's drehten, werden in kaum mißverstehbaren Zügen uns an- gedeutet Dan. 11, 13—17. Der damalige König gegen Mitternacht war Antiochus Iii. Seine Vorgänger, die Seleuciden, hatten den bei Weitem größten Theil von Alerander's Herrschaft an sich ge- bracht, alle asiatischen Länder vom Indus bis zum Mittelmeer, ja selbst bis zum Archipelagus. Zwar waren jetzt schon große Stücke davon abgerissen. Baktrien in den Umgebungen des Aralsees und Orus hatte sich losgemacht und war völlig wieder zum orientalischen Wesen des Parsismus zurückgekehrt. Die Parther, das schnelle Reitervolk auf den Steppen Jran's, hatten unter ihrem tapfern Für- sten Arsaces seit 256 oder richtiger 238 das syrische Joch abge-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 276

1859 - Lübeck : Rohden
276 Xvii. §. 6. Die Völkerwanderung. rung der ganzen südlichen und westlichen Bevölkerung Europa's und die gänzliche Zertrümmerung wenigstens der westlichen Hülste des Römerreichs herbeiführen sollte. Wir pflegen diese Bewegung mit dem Namen Völkerwanderung zu bezeichnen. Aus dem innern Asien heraus, aus dem Schwarm der nomadischen Völkermassen, die, fast unzertrennlich von ihren schnellen Pferden, jahraus jahrein die weiten Steppen mit ihren Heerden durchziehen, holte der Herr das Hun- nenvolk hervor, daß es wie ein gewaltiger Keil hineinfahre in die germanischen Völker deö Mittlern Europa und sie nach allen Seiten auseinandersprenge. Nicht sollte dies fremde Volk selber Theil und Erbe haben an den Gütern und Gaben der christlichen Kirche, der altrömischen Bildung, der europäischen Cultur. Als ein rohes heid- nisches Werkzeug in der Hand Gottes erscheinen die Hunnen ähnlich wie die apokalyptischen Schaaren des Gog und Magog, die nur dazu berufen sind, zu quälen, zu schaden, zu versuchen, die aber den Sieg des Reiches Gottes nicht hindern können, ihn vielmehr wider Willen fördern müssen. Mehrmals hat der Herr im Verlauf der Geschichte solche nomadische Völkerschwärme aus dem innern Asien hervorgeholt und sie als ein schweres Strafgericht über die vorderen Länder und auf das erschreckte Europa sich stürzen lassen. Damals nun trafen sie zuerst auf das gewaltige Gothenreich, mit der Masse seiner unterworfenen Völker und mit dem ostgothischen Heldengreise Hermanrich als Oberkönig an der Spitze. Gleich von dem ersten Stoße ging das ganze weitausgedehnte Reich zu Trümmern, und wie ungeheure Fluthen ergossen sich nach Norden, Westen und Süden hin die Zehntausende der gothischen Kriegsheere und der bisher mit ihnen verbundenen germanischen oder sarmatischen Stämme. Da ward auch Athanarich der Westgothenkönig nach langem tapfern Wider- stand gezwungen, das Land zwischen Dniefter und Donau zu ver- lassen und den früher schon in das Römerreich übergetretenen (christ- lichen) Gothenschaaren nachzufolgen. Als er kam, war der arianische Kaiser des Ostreichs, Valens, nicht mehr am Leben. In einem Kriege, den er gegen die bereits früher hereingelassenen und immer neu nachrückenden Gothen unternommen, war er auf klägliche Weise umgekommen 378, und die Gothen waren eine geraume Zeit die Herren des ganzen Landes zwischen dem adriatischen und schwarzen Meer. Da hätte Jedermann denken sollen, daß die östliche Hälfte des römischen Reiches bereits unrettbar verloren sei. Und siehe, wie wunderbar. Gerade dieser Theil deö Römerreichs, der damals schon vollständig in den Händen der nordischen Barbaren war (das alte

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 446

1859 - Lübeck : Rohden
446 Xxii. §. 7. Gottes Bußgericht in Deutschland. den Papst Johann für abgesetzt erklären und einen Franciscanermönch zum Papste erheben lassen, mußte er schimpflich und wie ein Flüchtling nach Deutschland zurückweichen und sein neugeschassener Papst wurde dem Johann nach Avignon ausgeliefert. Dann später, als alle güt- lichen Unterhandlungen mit den Päpsten sich immer wieder zerschlagen hatten, that Ludwig aus thörichter Ländergier den noch unbesonne- ner» Schritt, die Ehe der Erbin von Tyrol, Margaretha, die mit dem jünger» Sohne Johann's von Böhmen vermählt war, aus kai- serlicher Machtvollkommenheit (gleich als ob er päpstliche Rechte hätte) aufzulösen, und die Margaretha mit seinem Sohne, dem Markgrafen von Brandenburg, zu verheirathen. Dadurch erregte er den Unwillen und den Tadel auch der eifrigsten Gegner des Papstes und raubte sich selbst seine besten Stützen im Volk. Er hatte gemeint, die Macht des Markgrafen durch die Zugabe von Tyrol zu stärken, aber er schwächte sie vielmehr. Denn Ludwig der Sohn, dessen Kraft kaum zureichte, sein bisheriges Gebiet zu sichern und in Ordnung zu halten, wurde durch den neuen und entfernten Zuwachs noch mehr abgezogen, mußte seine Aufmerksamkeit und seine Kraft noch mehr zersplittern, und konnte die Liebe und das Vertrauen weder in dem einen noch in dem andern Lande gewinnen. Ein auf so schlechten Grundlagen ruhender Besitz mußte bald wieder verloren gehen. Schon Kaiser Karl Iv. brachte die Markgrafschaft Brandenburg aus den wittelsbachischen in lurembur- gische Hände. Aber auch das waren noch nicht die rechten Hände. Die sollten erst später kommen, erst 1415 mit den Hohenzollern. §. 7. Gottes Bußgerichte in Deutschland. Wir müssen hier einen Augenblick den eilenden Lauf der Welt- geschichte unterbrechen und still stehen, weil der Herr selbst in der Mitte des 14. Jahrhunderts mit aufgehobenem Finger, ja mit ausge- strecktem Arm Jedermann still stehen hieß, dessen Gewissen noch nicht völlig erstorben war. Eine lange Reihe großer Erschütterungen und schwerer Landplagen brachen über die christlichen Länder herein. Drei Jahre hinter einander verheerten furchtbare Heuschreckenzüge die Fel- der und Gärten, und eine schreckliche Hungersnoth folgte hinterdrein. Im Jahre 1347 schien ein entsetzliches Erdbeben das Ende der Welt anzukündigen, Berge stürzten ein, Flüsse verschwanden oder änderten ihren Lauf, zahlreiche Ortschaften gingen spurlos zu Grunde. Zum letzten aber kam die schrecklichste Geißel: der schwarze Tod. Von Asien herüberziehend, wo diese greuliche Pest 23 Millionen Menschen in Einem Jahre hingerafft haben soll, kam sie durch Schiffe nach Italien und verbreitete sich nach Frankreich, England, Deutschland. In einer einzigen Stadt starben an 90,000 Menschen. Da trieb das Entsetzen die Leute empor, Männer und Weiber, Greise und Kinder, daß sie weinend, flehend, wallfahrend und sich kasteiend zu Gott um

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 466

1859 - Lübeck : Rohden
466 Xxii. §. 13. Erhebung der östreicbisch-burgundlsch-spanischen Macht. Mericaner, die mit ihren scheußlichen Menschenopfern himmelschreiende Greuel trieben, empfingen nichts Anderes, als was ihre Thaten werth waren; wie aber, wenn wir von dem jammervollen Untergang des fried- lichen Geschlechts der Jncas in Süd-Amerika lesen! wenn wir der schändlichen Rohheiten gedenken, mit denen so gemeine Menschen, wie Pizarro und Almagro die herrlichen Reiche Peru, Chili, la Plata und was sonst den Spaniern in Süd-Amerika zufiel, sich unterworfen ha- den, wie sie mit Hängen, Rädern und Köpfen die Eingebornen und die Fürsten des Landes in Schrecken setzten, wie sie die Scheiterhaufen an- zündeten für die, welche Heiden blieben, und die sich taufen ließen er- drosselten, wie sie von rasendem Golddurst geplagt gegen einander wütheten und die unermeßlichen Schätze der reichen Länder sich gegen- seitig aus den Händen rissen — es ist ein Werk des Fluches und der Thränen, diese Eroberung der amerikanischen Reiche, und Fluch und Thränen haben sie viel tausendfach in ihrem Spanien zurückenipfangen, ja Fluch und Thränen sind bis auf den heutigen Tag das Erbtheil der südamerikanischen Christenstaaten. Da ist nie und nirgend ein Segen, eine Entwicklung, ein Gedeihen zu spüren. Sich selber zerfleischen sie jetzt, wie sie einst das Jndianergeschlecht zerfleischten. Das untergegan- gene Heidenvolk aber, wie räthselhaft, wie geheimnißvoll ragt es aus der Nacht unbekannter Jahrhunderte in unsere Geschichte hinein. Völker aus den höchsten Stufen einer heidnischen Cultur, deren Prachtgebäude, Bildwerke, Kunststraßen, Wasserbauten, Priesterschaften und Fürstenge- schlechter uns fast an die alten Aeghpter erinnern und deren Denkmäler auf noch ältere, längst vor ihnen oder durch sie zu Grunde gegangene andere Reiche und Völker zurückweisen; kaum kommen sie mit der Christenheit in Berührung, kaum scheinen sie uns bekannt werden zu sollen, da sinken sie auch schon in's Grab und Keiner bleibt, der uns aus ihrer Vorzeit noch erzählen konnte. So begegnet auf fernem Meere ein unbekanntes kostbar ausgerüstetes Fahrzeug einem schweren von unkundiger Hand geleiteten Schisse. Eben beginnen die Passagiere, den majestätischen Bau und die fremdartige Schönheit des entgegenkoin- menden Meerschiffs zu bewundern. Aber in demselben Augenblick se- gelt auch schon ihr plumpes Fahrzeug über die glänzende Erscheinung hinweg, und alle Geheimnisse des räthselhaften Wunderschiffes liegen für immer begraben in der Tiefe. §. 13. Erhebung der oftreichisch - burgundisch - spani- schen Macht. Die wichtigsten Vorbereitungen zur Anbahnung einer neuen Pe- riode, zur Beschreitung einer neuen Stufe geistiger Entwicklung, zur Gewinnung einer neuen Grundlage des Glaubens und der Lehre wa- ren getroffen. Die Reformation, die längst geweissagt, die von Tau- senden ersehnt war, mochte beginnen. Aber die Christenheit war ja zertrennt und jedes Volk ging seine eignen Wege. Brach sie also in dem einen Lande hervor, so war sie aus dem Nachbarlande schon um
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